40 Jahre Tanz-Club Rot-Weiß Kaiserslautern
genügend Anlass, in die Vergangenheit einzutauchen und den Weg des Vereins bis heute zu verfolgen.
Keimzelle der Tanz-Clubs Rot-Weiß Kaiserslautern war die Tanzschule Maja Zöller, die 1956 in der Marktstraße in Kaiserslautern entstanden war. Im Laufe der Zeit bildeten sich dort Jugend- und Ehepaarkreise, die ab 1957 den Namen „Tanz-Turnierkreis Rot-Weiß Kaiserslautern“ führten. Als dann 1963 ein B-Standardpaar nach Kaiserslautern kam und bei Turnieren starten wollte, brauchte es die Mitgliedschaft in einem Tanz-Club (Paare der unteren Startgruppen konnten damals noch bei Turnieren starten, ohne einem Verein anzugehören). Einige Mitglieder der Erwachsenen-Tanzkreise um Trainerin Maja Zöller beschlossen daraufhin, den Tanz-Club Rot-Weiß Kaiserslautern ins Leben zu rufen. Am 28. Juni 1963 fand in den Räumen der Tanzschule Zöller unter dem Vorsitz von Oberstudiendirektor Bodo Heeren die Gründungsversammlung statt. Folgende sieben Personen stellten den Antrag auf Eintragung des Tanz-Clubs Rot-Weiß Kaiserslautern e.V.: Die Herren Bodo Heeren, Professor Hans-Edwin Schenk, Heinrich Geiger, Erwin Weinmeyr, Walter Kreuz und Dr. Ulrich Kaltenbach sowie Frau Maja Zöller. In den Gründungsvorstand wurden gewählt: Bodo Heeren als 1. Vorsitzender, Professor Hans-Edwin Schenk als 2. Vorsitzender, Heinrich Geiger als Schriftführer und Dr. Gerhard Röhlke als Schatzmeister. Die „Rheinpfalz“ schrieb am 14. Juli 1963: „Die seit einigen Jahren in lockerer Form zusammengeschlossenen Tanzzirkel der Tanzschule Zöller haben den Tanz-Club Rot-Weiß Kaiserslautern e.V. gegründet. Der Club hat sich die Pflege des Tanzsports und des geselligen Lebens zum Ziel gesetzt. Er will durch Tanzturniere und größere gesellschaftliche Veranstaltungen den Bürgern der Stadt Kaiserslautern Gelegenheit geben, aktiv am Tanzsport teilzunehmen.“
Mit Maja Zöller wurde ein Trainingsvertrag abgeschlossen, die Tanzschule in der Marktstraße 9 diente als Domizil des Clubs. Das Tanztraining wurde in drei Bereiche aufgeteilt: in Turnier-, Jugend- und Formations- sowie Ehepaarkreise und von Frau Zöller und ihrer Assistentin Gerdi Tettenborn (später: Gerdi Marquardt) durchgeführt.
Der erste Tanz-Club in Kaiserslautern wurde bald sehr populär, die Mitgliederzahl erhöhte sich schnell, es entwickelte sich rasch ein Clubbewusstsein, wie man es sich heute kaum mehr vorstellen kann. Schon 1967, als der Rot-Weiß das neue Domizil der Tanzschule Zöller in der Luisenstraße 5-7 bezog, zählte der Club 190, Anfang 1972, als wieder ein Umzug bevorstand, 219 Mitglieder. Das Training der Tanzkreise führten Maja Zöller, ihre Tochter Claudia (insbesondere das Turniertraining) und Assistentin Gerdi Marquardt durch. Als Frau Zöller 1972 die Tanzschule an ihre Tochter Claudia übergab, entstand in Kaiserslautern in der Marktstraße 9 die Tanzschule Metzger-Zöller das „Haus des Tanzes“. Der Trainingsbetrieb wurde wie bisher durchgeführt, Maja Zöller, Assistentin Gerdi Marquardt und Claudia Zöller standen weiterhin als Club-Trainerinnen zur Verfügung. Trotzdem konnten die Interessen des Tanz-Clubs und der Tanzschule schon bald nicht mehr in Einklang gebracht werden, ein Vertragsabschluss kam nicht mehr zustande. Ein Ausweg aus der Krise wurde sichtbar, als Gerdi Marquardt 1973 in der Marktstraße 44 – 48 eine eigene Tanzschule aufmachte. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde beschlossen, mit ihr einen Trainervertrag (Übernahme des Clubtrainings außer des Turniertrainings) abzuschließen. Ein kleiner Mitgliederteil, darunter allerdings fast die gesamten Nachwuchspaare der Turniergruppe, blieb bei Zöller-Metzger und gründete den Tanz-Club Grün-Orange.
Der Neubeginn beim Tanz-Club Rot-Weiß gelang. Schon im Jahr danach, 1974, erhielt die kleine Rest-Turniergruppe des Vereins – Franz Schwarz/Bärbel Kuschel (1974 Landesmeister Hauptgruppe A-Standard), Hans-Edwin Schenk (Aufstieg 1972 in die Senioren A-Standardklasse) und Robert Raffel/Ulrike Bäumer (1973 Landesjugendmeister) – Verstärkung durch Heinz und Ilse Somfleth sowie Heinz und Christa Wundsam. Diese beiden Paare wechselten vom Nachbarverein, von der TSG Schwarz-Gold in Kaiserslautern, zum Rot-Weiß. Somfleths holten sich dann 1975 und 1976 den Landesmeistertitel der Hauptgruppe A-Standard und stiegen im Frühjahr 1976 in die S-Klasse auf. 1977 hatte der Verein mit den Ehepaaren Somfleth und Wundsam und dem Paar Schwarz/Kuschel drei S-Standardpaare. 1976 hatten die Paare Somfleth und Wundsam auch mit Latein begonnen, wobei Somfleths recht schnell den Aufstieg in die A-Klasse erreichten und sich damit als erstes Rot-Weiß-Paar für das internationale Turnier um den Barbarossa-Pokal der Stadt Kaiserslautern im Rahmen des Rot-Weiß Balles qualifizierten, an dem sie in den Jahren 1978 bis 1981 teilnahmen.
Der Club vergrößerte sich in diesen Jahren auf über 250 Mitglieder. Frau Marquardt trainierte die Erwachsenen-Tanzkreise, die Jugendgruppe und die Standard- und Latein-Formationsgruppen, die im Laufe der Jahre zu einer Visitenkarte des Vereins wurden. Schon damals führte der Rot-Weiß das Tanzsporttraining der Turniergruppe auch in anderen Räumlichkeiten durch, so beispielsweise in der kleinen Turnhalle auf dem Bännjerrück.
Ab 1974 wurde das Standard-Turniertraining kurze Zeit in Zusammenarbeit der Paare Somfleth, Wundsam und Schwarz/Kuschel durchgeführt, dann bis 1982 von Heinz Somfleth, von 1982 bis 1985 von Utz Meseberg und im Anschluss daran von Stuart Saunders. Zu dessen Zeit hatte der Verein 18 Turnierpaare. Seit 1987 liegt das Standardturniertraining wieder in den Händen von Heinz Somfleth. Trainingsstätte war damals immer noch die kleine Turnhalle der Schule auf dem Bännjerrück, bald darauf jedoch das Bürgerhaus in Rodenbach. Ab Beginn der 90-er Jahre stand dem Rot-Weiß für das Vereinstraining neben den Räumen der Tanzschule Marquardt (hier fand das Training der Jugend, der Standard- und Lateinformation und der Breitensport-Ehepaarkreise statt) auch die große Turnhalle des Hohenstaufen-Gymnasiums in Kaiserslautern zur Verfügung, und seit 1994 findet ein großer Teil des Vereinstrainings auch in der Mehrzweckhalle in der Geschwister-Scholl-Schule in Kaiserslautern statt. 1988 verlegte Frau Marquardt ihre Tanzschule in das „Marhofferschen Saal“ am St. Martins-Platz, die Jugend- und Formationsgruppen sowie die Breitensport-Hobby-Tanzkreise des Vereins wurden hier weiter von ihr trainiert. 1991 wurde eine wettkampforientierte Breitensport-Tanzgruppe installiert, trainiert zuerst von Astrid und Günter Benkel, dann von Heinz Somfleth und Dieter und Doris Rübel und derzeit von Heinz Somfleth, Christoph Groß und Nadia Somfleth. Trainiert wurde zuerst in der kleinen Turnhalle der Schule auf dem Bännjerrück, dann in der großen Halle des Hohenstaufen-Gymnasiums. Seit 1994 bietet der Rot-Weiß zwei wettkampforientierte Breitensport-Tanzgruppen (eine Fortgeschrittenen- und eine Basisgruppe) im Bürgerhaus in Rodenbach an.
Nach 25 Jahren der Zusammenarbeit kam es 1998 zu einer Trennung des Tanz-Clubs Rot-Weiß Kaiserslautern e.V. von der Tanzschule Marquardt, da die Interessen beider Seiten nicht mehr in Übereinstimung zu bringen waren. Trotz des aus der Trennung resultierenden Mitgliederschwundes entwickelte sich der Rot-Weiß dank intensiver Aufbauarbeit und großem Engagement der Vorstandschaft wie auch der Trainerinnen und Trainer, beispielsweise von Ilse und Heinz Somfleth, Inge Liedtke, Dieter und Doris Rübel, Christoph Groß und Nadia Somfleth, Corinna Bettinger, Juliane und Martin Nittmann sowie Igor Krasik, in den letzten Jahren mit derzeit ca. 450 Mitgliedern, davon gut 200 Kinder und Jugendliche, zu einem der größten und leistungsstärksten Tanzsportvereine in Rheinland-Pfalz. Da nach der Trennung des Rot-Weiß von der Tanzschule Marquardt ein großer Teil der Breitensport-Hobby-Tanzpaare bei ihrer bisherigen Trainerin und damit in der Tanzschule Marquardt verblieb, richtete der Verein einen neuen Breitensport-Hobby-Tanzkreis ein, dessen Training in der Mehrzweckhalle der Geschwister-Scholl-Schule dankenswerterweise Heinz Somfleth übernahm. Bald wurden im Rot-Weiß aber auch weitere Erwachsenen-Breitensport-Tanzkreise gegründet, so beispielsweise die beiden „Just for Fun“-Tanzgruppen bei Trainerin Inge Liedtke (ÜL), in denen auch Singles gerne willkommen sind, und später dann die „Latin Fun“-Tanzgruppe bei Juliane und Martin Nittmann. Seit 1998 treffen sich zwei Stunden in der Woche bei Inge Liedtke auch Seniorinnen und Senioren in lockerer Atmosphäre, um etwas für die Fitness zu tun; und seit dem Frühjahr 2004 eine Seniorentanzgruppe wöchentlich eine Stunde bei Gudrun König (ÜL) im „Kaisers Saal“ in Mackenbach. Fast alle Tänze – ob aus dem Bereich der Folklore oder des Gesellschaftstanzes – werden hier als Kreistänze angeboten ohne festen Partner. Getanzt werden aber auch Modetänze und Squares.
Zur Zeit bietet der Rot-Weiß Kinder- und Jugendtanzgruppen verschiedener Alterstufen in Kaiserslautern – in der kleinen Turnhalle der Schule auf dem Bännjerrück, in der Mehrzweckhalle der Geschwister-Scholl-Schule), in Rodenbach im Bürgerhaus und im „Kaisers Saal in Mackenbach – bei den Trainerinnen Juliane und Martin Nittmann (C-Trainer) Melanie Wünstel, Janina Kraft, Corinna Bettinger (ÜL)und Julia Matschuga an. So werden beispielsweise Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren spielerisch an den Tanzsport herangeführt, erlernen Elemente der Tanzschritte und Modetänze. Die etwas Älteren im Alter von sechs bis ca. 18 Jahren treffen sich in den verschiedenen Kinder- und Jugend-Show-Tanzgruppen, erlernen Trendtänze zu Top-Hits, tanzen HipHop oder Diskofox. Angeboten wird für Jugendliche auch eine Breakdance-, Freestyle und HipHop-Gruppe sowie eine Einführungsgruppe in den Standard- und Lateinturniertanzsport. Etliche der Jugendlichen hatten vor einiger Zeit von sich aus ihr Interesse bekundet, sich mit dem Leistungssport, mit dem Turniertanzsport in Latein und Standard, anzufreunden und damit etwas intensiver trainieren zu wollen. Einige haben zwischenzeitlich auch schon ein Startbuch. Vielen der Kinder und Jugendlichen macht es großen Spaß, sich auch auf die Abnahme des Deutschen Tanzsportabzeichens (DTSA) und auf Breitensportwettbewerbe vorzubereiten.
Aber auch wer Latein- und Standardturniertanzsport betreiben möchte, ist im Rot-Weiß bestens aufgehoben. Die Standardturnierpaare der unteren Startklassen (der D- und C-Klasse) werden von Christoph Groß (A-Trainer) und Nadia Somfleth (C-Trainer) trainiert, die Choreografien für Turniertanz-Neueinsteiger übt Ilse Somfleth (B-Trainer) ein, und das Training der Turnierpaare der oberen Startklassen (B, A und S) liegt in den Händen von Heinz Somfleth, gleichzeitig Landestrainer Standard. Heinz Somfleth hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, die am Standardturniertanzsport interessierten Kinder und Jugendlichen zu betreuen. Beim Latein-Nachwuchstraining wird er dabei von Juliane Nittmann (C-Trainerin) unterstützt. Für die fortgeschrittenen Lateinturnierpaare wurde Natalia Magdalinova (C-Lateintrainerin) engagiert.
Die „vereinseigenen“ Turnierpaare hatten natürlich immer schon einen großen Anteil am hervorragenden Image des Rot-Weiß. Angefangen von Franz Schwarz/Bärbel Kuschel, dem ersten Turnierpaar des Vereins, oder Heinz und Ilse Somfleth, die in der S-Standardklasse und als A-Latein-Paar als erstes Rot-Weiß-Paar am Barbarossa-Pokal-Turnier teilnehmen konnten (von 1978 bis 1981) und dann von 1984 bis 1992 insbesondere in der Senioren I S-Standardklasse als Gewinner der British Open, German Open und French Open (dreimal) sowie als dreimalige Deutsche Vizemeister für Furore sorgten.
Herauszuheben sind insbesondere auch Michael Heger/Suse Espig (später Suse Heger), die ab 1983 für den Rot-Weiß in Latein und Standard in der S-Klasse antraten, und ab dieser Zeit jahrelang am Barbarossa-Pokal-Turnier teilnahmen, 1985 Landesmeister der Hauptgruppe A-Standard und von 1981 bis 1987 Vize-Landesmeister der Hauptgruppe S-Latein wurden, Heinz und Christa Wundsam (1977 Landesmeister der Hauptgruppe S-Standard) und Oliver und Christine Clos (1992 Landesmeister der Hauptgruppe B-Standard, 1996, 1997 und 1999 Vize-Landesmeister der Hauptgruppe S-Standard, 1998 Landesmeister der Hauptgruppe S-Standard, 1998 und 1999 Landesmeister der Hauptgruppe II S-Standard).
Die Farben des Rot-Weiß vertraten bislang am erfolgreichsten (in der Hauptgruppe Standard) vor allem Christoph Groß/Nadia Somfleth (2001, 2002 und 2003 Landesmeister der Hauptgruppe S-Standard, Finalplätze bei nationalen Ranglistenturnieren). Sie wechselten im Januar 2004 ins Lager der Professionals. Das beste Rot-Weiß-Paar im Amateurlager sind derzeit Oliver Rau/Susanne Holaus (2002 Vize-Landesmeister der Hauptgruppe S-Standard, Landesmeister der Hauptgruppe II S-Standard, Zweite beim Turnier um den Deutschland-Pokal der Hauptgruppe II S-Standard, 2004 Landesmeister der Hauptgruppe II S-Standard), in der Senioren II S-Standardklasse Dr. Hans-Wolfgang und Angelika Scheuer (2000 Landesmeister, 2001, 2002, 2003 und 2004 Vize-Landesmeister, 2001 Zweite bei den Holland Open und den Vienna-Dance-Concourse, 2002 Zweite bei den Vienna Dance Concourse, Dritte bei den Styrian Open, 2003 Dritte bei den Holland Open und Fünfte bei den Styrian Open), und in der Senioren II- und III S Standardklasse Dieter und Doris Rübel (1998 Landesmeister der Senioren II- und III-Standardklasse, 1999, 2001 und 2003 Landesmeister der Senioren III S, 2000 Vize-Landesmeister der Senioren III S, 2001 Vierte der Styrian Open Senioren III S, 2002 Zweite in Alassio der Senioren III S, Dritte der Styrian Open der Senioren III S, 2003 Dritte der Celtic Classics der Senioren III S und dreifache Sieger der Vienna Dance Concourse der Senioren III S.
Vor allem im Jahr 2002 durfte der Rot-Weiß und der langjährige Trainer Heinz Somfleth absolut zufrieden sein, holten sich die Standardturnierpaare bei Landesmeisterschaften doch gleich acht Gold-, vier Silber und zwei Bronzemedaillen.
Die Entwicklung des Rot-Weiß war eng verbunden mit der Entwicklung
Gleich nach der Gründung des Rot-Weiß 1963 hatte Professor Hans-Edwin Schenk die Idee, einen Herbstball des Tanz-Clubs Rot-Weiß ins Leben zu rufen. Am 19. Oktober des gleichen Jahres startete der erste Ball. Schon ein Jahr später erfüllte die Veranstaltung die in sie gesetzten Hoffnungen, der „Rot-Weiß-Ball“ war geboren. Seine Beliebtheit nahm von Jahr zu Jahr zu, insbesondere, nachdem sich ab 1968 mit dem Barbarossa-Pokalturnier ein tanzsportliches Spitzenprogramm installierte. Von 1968 (Ausnahme 1993) bildete ein internationales Kombinations-Turnier (Standard und Latein) den zentralen Programmpunkt, das sofort internationale Spitzenpaare nach Kaiserslautern in die Fruchthalle zog.
In den Jahren 2001 und 2002 ging der Verein andere Wege. Da es kaum mehr Spitzenpaare gibt, die in beiden Disziplinen an den Start gehen, wurde im Rahmen des Traditionsballes ein internationales Mannschaftsturnier in Standard und Latein mit Paaren aus vier europäischen Ländern durchgeführt. Mit dem Gelingen beispielsweise des Balles mit internationalem Mannschafts-Tanzturnier am 26. Oktober 2002 in der Fruchthalle in Kaiserslautern durfte der Verein (trotz immenser Kosten und rückläufiger Einnahmen) überaus zufrieden sein. Viele der Besucher versicherten, dass sie in den Genuss eines selten schönen Balles und eines tollen Tanzturniers mit acht Latein- und Standardturnierpaaren der Top-Klasse, dabei auch Rot-Weiß-Standardpaar Oliver Rau/Susanne Holaus (mit dem Lateinpaar Eugen Vosnyk/Katharina Simon aus Krefeld Fünfte des Turniers geworden), gekommen seien. Einen absoluten Hochgenuss bescherten die Paare all jenen Zuschauern im Saal, die zu mitternächtlicher Stunde noch ausharrten, um die angekündigten Showtänze zu sehen. Begeisterten Beifall heimsten dabei insbesondere Marius Kriukelis/Kristinas Valiunaite aus Litauen, die zusammen mit Martynas Kura/Karina Kasetaite zum zweiten Mal den Barbarossa-Pokal gewonnen hatten. „Ich bin sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Wir kamen gerne wieder hierher nach Kaiserslautern; es machte großen Spaß, hier zu tanzen“, sagte Kura, als er den wertvollen Pokal der Stadt Kaiserslautern in Empfang nahm. Mucksmäuschenstill wurde es im Saal, als er zum Schluss noch einmal mit seiner Partnerin das Parkett betrat. Niemand hatte damit rechen können, dass die beiden, die Kaiserslautern wohl tatsächlich in Herz geschlossen hatten, noch eine hinreißend und dramaturgisch exzellent aufgebaute Paso-Doble-Show mit Flamenco-Elementen präsentieren würden. Schon alleine dafür hatte sich vermutlich für viele Zuschauer der Besuch der Veranstaltung gelohnt.
Schön war, dass sich viele der Turnierteilnehmer noch einmal beim Empfang der Stadt Kaiserslautern (wie seit Jahrzehnten am Tag nach dem Barbarossa-Pokal-Turnier üblich) am Sonntagmorgen im historischen Casimirsaal treffen konnten, bei dem der Vorstand des Rot-Weiß traditionsgemäß auch seine im Laufe des Jahres besonders erfolgreichen Paare ehrte.
Stürmischen Beifall ernteten am Ballabend aber nicht nur die acht internationalen Latein- und Standardpaare, sondern auch über vielen Kinder und Jugendliche des Rot-Weiß, die unter der Leitung von Corinan Bettinger und Juliane Nittmann eine tolle Show zu Melodien wie „Chim Chimeney“ präsentierten Ausgesprochen gut kam auch ein Wiener Walzer und Tango Sequence-Dance-Auftritt von Teilnehmern aus den Senioren-, Breitensport- und Turniergruppen an.
Dass ein Tanz-Club auch ganz andere Wege gehen kann, demonstrierten gekonnt die zahlreichen Mädchen und Jungs der im Rot-Weiß neu installierten Freeystyle- und Breakdancegruppe mit ihrem fetzigen Auftritt. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass etliche dieser Jugendlichen neben dem HipHop und dem akrobatischen Tanzen sich zwischenzeitlich auch an den Turniertanzsport in Standard und Latein heranführen ließen.
Im Jahr 2003, aus Anlass des 40-ährigen Bestehens, gebot es sich ja, im Rahmen des Jubiläumsballes die enorme Leistungsstärke einzelner Gruppen des Rot-Weiß Kaiserslautern, angefangen von einigen Kinder- und Jugendgruppen, den Breakdancern
und Freestylern, den Breitensportlern bis hin zu den hochkarätigen Standardturnierpaaren des Vereins, angeführt von Christoph Groß/Nadia Somfleth und Oliver Rau/Susanne Holaus, zu präsentieren. Geboten wurden aber auch noch weitere tanzsportliche Highlights, beispielsweise die Auftritte des internationalen Latein-Spitzenpaares Anton Ganopolskyy/Natalia Magdalinova (TSC Schwarz-Gold Neustadt) und der A-Standard-Formation der 1. Bundesliga (TC Rot-Weiss Casino Mainz). Zu begeistern wusste auch eine Tango-Argentino-Show mit Justus und Christa Kuhl und eine Salsa-Präsentation mit Otmane und Monika Papon. Getanzt werden konnte auf zwei Ebenen: Im großen Saal wurde zum exzellenten Sound der Tanzband „The Holidays“ und im „Roten Salon“, in der Latino-Bar, zu Tango Argentino und Salsa eingeladen.
Die Dame „Rot-Weiß“ habe, wie Dr. Irene Nehls von der „Rheinpfalz“ in ihrem Bericht über die Veranstaltung schrieb, auch mit 40 Jahren nichts von ihrer Attraktivität verloren, im Gegenteil: Zum Geburtstag habe sie sich taufrisch und tanzfreudig, nimmermüde und neuen Abenteuern gegenüber aufgeschlossen präsentiert. Mit einer Ballnacht wie aus dem Bilderbuch sei der Rot-Weiß in sein fünftes Jahrzehnt gestartet. Der Abend habe mit der starken Tanzband, einer wohlbestückten Tombola, einer präsenten Moderation und einer perfekten Regie gehalten, was er versprochen hat.
Die Rot-Weißen bräuchten sich um ihren Nachwuchs keine Sorgen machen. Die TC Kinder- und Jugendtanzgruppen unter den Fittichen von Corinna Bettinger und Juliane Nittmann hätten Leistungsstärke, gepaart mit sichtbarer Freude am Tanz, demonstriert. Und Generationen übergreifend habe sich eine Boogie-Woogie-Breitensport-Formation mit einem fetzigen Ur-Boogie präsentiert, so dass es niemanden verwunderte, dass die gute Stimmung bis in die Morgenstunden angehalten habe.
Neben dem alljährlichen „Rot-Weiß-Ball“ mit internationalem Tanzturnier organisiert der Club seit Jahrzehnten auch immer wieder Landesmeisterschaften, Pokal- und offene Sportturniere sowie Breitensportwettbewerbe oder Abnahmen des Deutschen Tanzsportabzeichens (DTSA) für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. So konnten beispielsweise im Jahr 2002 bei Waltraud und Dierk Johann (die als Prüfer des Verbandes fungierten) 98 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (59 Kinder und 39 Erwachsene) das Tanzsportabeichen erwerben oder wiederholen. Wobei sich auch viele Paare aus der „Just for Fun“-Gruppe und der „Latin-Fun“-Gruppe zum ersten Mal „getrauten“, die Leistungsprüfung anzugehen. Damit erbrachte der Verein die meisten Abnahmen im Tanzsportverband Rheinland-Pfalz.
40 Jahre Tanz-Club Rot-Weiß Kaiserslautern – wenn das kein Anlass für ein Jubiläumsfest mit Tanz, einem Tanzsportturnier und Show-Tanz-Auftritten war: Die Besucher am Samstag, dem 24. Mai 2003, in der Neuen Eintracht in Kaiserslautern, darunter auch zahlreiche Ehrengäste aus Sport und Politik, kamen jedenfalls voll auf ihre Kosten. Wie es sich für einen Tanzsportverein gehört, der sich seit Jahrzehnten nicht nur stark im Breitensport engagiert, sondern sich immer auch schon die Förderung des Leistungssportes auf seine Fahnen geschrieben hat, wurde in die erste Festveranstaltung zum 40-jährigen Vereinsbestehen ein hochklassiges Tanzturnier eingebettet, die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft der Hauptgruppe A-Standard. Schon am Nachmittag waren die Landesausscheidungen der Hauptgruppen D-, C-, und B-Standard durchgeführt worden.
Nach einigen Publikumstanzrunden zum Sound der Kapelle „Los Caballeros“ gaben elf Paare der Hauptgruppe A-Standard ihr Bestes im Kampf um Titel und Medaillen. Im Anschluss daran war für Rot-Weiß-Präsident Professor Dr. Georg Terlecki der geeignete Rahmen gegeben, die ehemaligen Präsidenten und Vorsitzenden des Rot-Weiß zu begrüßen, ihre großen Verdienste um den Rot-Weiß zu würdigen und einiges Wissenswertes zum Rot-Weiß vorzutragen.
Holger Liebsch, der Präsident des Tanzsportverbandes Rheinland-Pfalz, überreichte Professor Terlecki die Ehrennadel des Verbandes in Bronze. Terlecki sei seit vielen Jahren neben seinem Einsatz für den Rot-Weiß quasi der „Hoffotograf“ des Verbandes, opfere dafür viel Zeit und Geld. Liebsch machte auch darauf aufmerksam, dass gleich drei Mitgliedes des Rot-Weiß im Präsidium des Tanzsportverbandes arbeiteten, so Margareta Terlecki als Landespressewartin, Heinz Somfleth als Landestrainer Standard und Lehrwart sowie Dr. Hans-Wolfgang Scheuer als Verbandsarzt. Sportwart Michael Kraus wirkt seit längerem im Jugendausschuss des Verbandes mit.
Selbstverständlich kam und kommt im Tanz-Club Rot-Weiß Kaiserslautern auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Die Freude am Tanzen verband sich immer schon gut mit dem Interesse an gemeinsamen Unternehmungen wie Kinder- und Familienfesten, Clubmeisterschaften, Wanderungen, Fahrten, Fastnachtsfeiern, Weihnachtsfeiern, Radtouren, gemeinsamen lockeren Trainings-Tanznachmittagen an Samstagen oder Sonntagen , Grillfesten. Von Beginn an wurde die Geselligkeit in einer Reihe von richtungsweisenden Veranstaltungen gepflegt. So war beispielsweise die Zahl der Schlachtenbummler, die die Clubmannschaften in den Jahren 1974, 1979 und 1980 zum Mannschaftswettbewerb zum Paris Club de Dances nach Frankreich beleiteten, immer beträchtlich. Wer mit dabei war, erinnert sich sicherlich auch noch an die Fahrten des Clubs nach England in die Partnerstadt Newham in den Jahren 1979, 1980 und 1985.
Zu einem schönen Erlebnis gestaltete sich beispielsweise auch die Vereins-Draisinentour im Jahr 2002. Als die Idee aufkam, die stillgelegte Bahntrasse zwischen Staudernheim und Altenglan mit der Fahrrad-Daisine zu „erradeln“, war nicht daran gedacht worden, dass ein derartiges Unternehmen so großen Anklang finden sollte. 36 Teilnehmer (ursprünglich waren noch mehr gemeldet, krankheitsbedingt hatten dann doch einige absagen müssen), ließen sich den Spaß und die Freude nicht nehmen und radelten bei strahlendem Sonnenschein zügig die 40 Kilometer durch die abwechslungsreiche Landschaft im unteren Glantal. Das Miterleben des Fußballereignisses – die Deutsche Fußballmannschaft nahm in Japan am Weltmeisterschaftsfinale teil – kam dabei nicht zu kurz. An der Strecke gab es ausreichend Möglichkeiten, bei Speis und Trank – und auf großen TV-Bildschirmen – das fußballerische Großereignis mitzuerleben. Zum Schluss war man sich einig in der Überzeugung, einen tollen Tag erlebt zu haben, der neben der sportlichen Betätigung reichlich Gelegenheit zur lockeren Unterhaltung und zum näheren Kennen lernen geboten hatte.
Lob für die Arbeit des Rot-Weiß
„Der Rot-Weiß leistet seit langem hervorragende Vereinsarbeit. Das ist nur möglich, wenn Leute vorne dran sind wie Sie“, sagte Landrat Rolf Künne anlässlich der 40-Jahr-Feier des Vereins, die zusammen mit Landesmeisterschaften am 24. Juni 2003 in der „Neuen Eintracht“ in Kaiserslautern durchgeführt wurde, zu Professor Dr. Georg Terlecki, der von 1996 bis zum Jahr 2000 das Amt des geschäftsführenden 1. Vorsitzenden bekleidete und seitdem als Präsident die Geschicke des Rot-Weiß lenkt. Seine Leistungsstärke und sein großes Ansehen in der Öffentlichkeit und in der Tanzsportszene verdankt der Rot-Weiß natürlich auch insbesondere dem Vorsitzenden der ersten Jahre und jetzigen Ehrenvorsitzenden Oberstudiendirektor Bodo Heeren, den langjährigen Präsidenten und jetzigen Ehrenpräsidenten Professor Hans-Edwin Schenk und Martin Laue und Ehrenmitglied Bärbel Kuschel, im Club 32 Jahre als Sportwartin engagiert. Kuschel hatte sich von 1964 bis 1996, zuerst als Jugendwartin dann als Sportwartin, mit beispiellosem Einsatz für die Belange des Rot-Weiß eingesetzt. Durch ihren Lebensweg zieht sich die Liebe und das Engagement zum Tanzsport wie ein roter Faden. Jeder, der Kuschel kennt, wird diesen Satz ohne Vorbehalt unterschreiben. In Anerkennung ihrer Leistungen für den Tanzsport erhielt sie schon viele hohe Ehrungen, z.B. 1983 die Ehrennadel des Tanzsportverbandes Rheinland-Pfalz in Bronze, 1988 in Silber. 1984 wurde ihr die Ehrennadel des Deutschen Tanzsportverbandes verliehen, 1988 die Ehrennadel des Sportbundes Pfalz und 2001 die Ehrennadel des Sportbundes Pfalz in Gold. Gleichwohl organisierte Kuschel bis 1996 die internationalen Barbarossa-Pokal-Turniere im Rahmen des Rot-Weiß-Balles wie auch Jahr für Jahr große Tanzsportturniere im Frühjahr und Herbst. Der Tanz-Club Rot-Weiß und der Tanzsportverband Rheinland-Pfalz sind ihr für ihren kaum beschreibbaren ehrenamtlichen Einsatz zu allergrößtem Dank verpflichtet.
Redaktion: Margareta Terlecki
Quellen zur Club-Chronik: Für große Teile des Textmaterials danke ich Herrn Dr. Ulrich Kaltenbach (siehe seine Abhandlungen „Von den Anfängen bis zur Gegenwart, eine Plauderei über 20 Jahre Tanz-Club Rot-Weiß Kaiserslautern, veröffentlicht in den Club-Nachrichten Nr. 2-6, 1983 und „25 Jahre Tanz-Club Rot-Weiß Kaiserslautern e.V.“ – Die Geschichte des Tanz-Clubs Rot-Weiß und des Rot-Weiß-Balles in Kurzfassung, Kaiserslautern 1988. Für die Ergänzung des Datenmaterials und die Bereitstellung von Fotos aus früheren Zeiten danke ich Frau Bärbel Kuschel.